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Teilprojekt ROHSA 3.1

Das Pilotprojekt ROHSA 3.1

Projektlaufzeit: 2013 – 2016

Für das Pilotprojekt ROHSA 3.1 wurde ein Bearbeitungsgebiet im mittleren Erzgebirge ausgewählt. Das Bearbeitungsgebiet hat eine Fläche von rund 740 km² und befindet sich zwischen den Städten Stollberg, Schwarzenberg, Zöblitz und Reitzenhain.

Projektgebietes ROHSA 3.1 im mittleren Erzgebirge

Lage des Projektgebietes ROHSA 3.1, Quelle: LfULG

Die gesamte Region ist geprägt durch einen Jahrhunderte währenden Bergbau. Aus diesen Aktivitäten entstand ein umfangreicher geowissenschaftlicher und somit auch rohstoffgeologischer Datenfundus. Insbesondere im 20. Jahrhundert gewann das Wissen und damit der Datenbestand durch die forcierte Erz- und Spaterkundung verschiedener Institutionen (z. B. VEB GFE, SDAG Wismut, TU Bergakademie Freiberg) massiv an Bedeutung. Innerhalb des Projektgebietes wurden ca. 30.000 Bohrungen abgeteuft, beschrieben und dokumentiert. Desweiteren wurde die Region durch geologische Detail-Kartierungen sowie geophysikalische (z. B. Magnetik, Gravimetrie) und geochemische Methoden (z. B. Gesteine, Bachsedimente, Boden) intensiv untersucht. Mit dem »Neuen Berggeschrey« ab 2006 gewannen die »Altdaten« wieder große Bedeutung. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass die für die neuen Erkundungsvorhaben zur Verfügung gestellten »Altdaten« eine hervorragende Qualität aufweisen. Bis heute sind Explorationsfirmen mit zahlreichen Lizenzen zur Erkundung und Gewinnung von Erzen und Spaten im Erzgebirge und in ganz Sachsen aktiv.

Von besonderem Interesse sind hierbei die Zinn- und Wolframvorkommen. Ein höffiges Gebiet hierfür ist der Abschnitt zwischen Schwarzenberg und Ehrenfriedesdorf, wo die Lage der Granitoberfläche, die Lithologie und das tektonische Inventar günstige Voraussetzungen für die Bildung von Erzlagerstätten bilden. Für das Projektgebiet ist neben der Datenbereitstellung die Entwicklung eines geologischen 3D-Modells vorgesehen, welches für künftige wissenschaftliche wie wirtschaftliche Aktivitäten eine wichtige Grundlage bilden kann.

DV-Arbeiten und Anpassungen

Zur Erfassung, Haltung und Verfügbarmachung der Rohstoffdaten und Dokumente (Meta- und Primärdaten) wurden und werden folgende Programme bzw. Anwendungen neu erstellt bzw. angepasst:

  • Internet webOPAC:

Der Internet-webOPAC gestattet eine unmittelbare Recherche nach erfassten Dokumenten innerhalb des Bibliotheksverbundes des SMUL und weiterer angeschlossener Behörden

  • Metasuchmaschine 

Über die Metasuchmaschine wird eine freie und komplexe Recherche nach rohstoffrelevanten Daten ermöglicht

  • Kitodo:

Die Open-Source-Suite Kitodo (ehemals GOOBI e.V.) ist ein leistungsfähiges quelloffenes Produktions- und Präsentationssoftwarepaket zur modularen Erfassung, Dokumentation, Präsentation und Langzeitsicherung von unterschiedlichsten Dokumenten  Der Einsatz von Kitodo erfolgt in Zusammenarbeit mit der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB)

  • EFLIN:

Über das für ArcGIS [C] entwickelte AddInn EFLIN wird eine strukturierte Erfassung von Flächen und Linien aus georeferenzierten Karten ermöglicht. Spezielle Punktdaten können zudem aufschlussdatenbankkonform erfasst werden.

 

Für alle Daten gilt:

Jeder Datennachweis bzw. jede Archivinformation muss im Zuge ihrer Erfassung bzw. Herausgabe auf datenschutzrechtliche Belange geprüft werden. Daher erfolgt die Freigabe dieser Informationen sukzessive.

Archiverschließungen

Im Pilotprojekt ROHSA 3.1 wurden und werden aus folgenden Archiven Dokumente und Daten erschlossen:

  • Geologisches Archiv des LfULG: v.a. Berichte, Karten, Akten, Bohrungen
  • Geologisches Archiv der Wismut GmbH: Bohrungen
  • Archiv des Sächsischen Oberbergamtes: Risse, Karten
  • Archiv der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe: Berichte, Dokumentationen
  • Archive von Instituten und Geowissenschaftlichen Sammlungen der TU Bergakademie Freiberg: unveröffentlichte Qualifizierungsarbeiten, Dokumentationen von Proben und Gesteinsschliffen
  • Sächsisches Bergarchiv: Recherche, Aufarbeitung, Dokumentation ROHSA3-relevanter Datenbestände

Datenbanktechnische Erfassung von Rohstoffdaten

Aus den zu erschließenden Dokumenten werden alle relevanten Punktdaten (Bohrungen, Probenahmepunkte aus analogen Unterlagen oder aus Dateien erfasst, geprüft und in die zentrale Aufschlussdatenbank des LfULG eingespielt.

Scans zu Flächendaten wie z.B. rohstoffgeologische Karten oder Risse zu Lagerstätten werden georeferenziert sowie bedarfsweise vektorisiert und attributiert, um sie mithilfe moderner Geoinformationssysteme darstellen und auswerten zu können.

Wissenschaftliche Ergebnisse, Produkte

Geologisches 3D-Modell:

Für einen Teilbereich des ROHSA 3.1-Projektgebietes wird gemeinsam mit Projektpartnern ein geologisches 3D-Modell erstellt, das die anwendungsbereite Nutzbarkeit der erfassten und aufbereiteten geologischen und speziell rohstoffgeologischen Daten demonstrieren soll.

Lage des 3D-Modell-Gebietes

Vereinfachte geologische Karte mit Lage des 3D-Modell-Gebietes

Höffigkeitsprognose:

Rechnergestützt sollen mithilfe der erfassten Daten über eine Höffigkeitsprognose potentielle Rohstoffgebiete innerhalb des Projektgebietes identifiziert werden. Hierfür wird die Prognosesoftware advangeo® eingesetzt.

Ergebnisse des Pilotprojektes

Seit 2013 wurden kontinuierlich analoge, zum großen Teil unveröffentlichte Dokumente aus den genannten Archiven gesichtet, gescannt und datenbanktechnisch erfasst.

Es wurden ca. 6.400 bibliothekarische Nachweisdaten (Metadaten) von Dokumenten, Berichten, Qualifizierungsarbeiten usw. aus den genannten Archiven erfasst bzw. importiert. Diese und weitere Daten des SMUL–Bibliotheksverbundes können seit August 2016 im Internet recherchiert werden.

Weiter wurden aus den Archiven ca. 40.000 Einzeldokumente mit einem Umfang von mehr als 2,6 Millionen Archivseiten gescannt und anschließend zur Qualitätssicherung geprüft. Weiterhin wurden etwa 300 Erz-Bohrungen der Wismut GmbH digitalisiert und ca. 70.000 geophysikalische und ca. 240.000 geochemische Daten datenbanktechnisch erfasst.

Abschlusskolloquium zum Pilotprojekt

Im Beisein von Umweltminister Thomas Schmidt und Wirtschaftsminister Martin Dulig präsentierten am 29. März 2017 das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) und das Oberbergamt (OBA) die Ergebnisse des Pilotprojektes »ROHSA 3.1« in der Alten Mensa der TU Bergakademie Freiberg.

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Ansprechpartner im LfULG

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Daniel Franke

Ansprechpartner im SOBA

Sächsisches Oberbergamt

Mirko Kretzschmar

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  • TelefaxTelefax: (03731) 372-1009
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